Freitag, 14. Dezember 2012

Abendgedanken


Wenn die Dunkelheit kommt und der Schmerz Dich erdrückt,
sollst Du denken an Dein größtes Glück.
Nur wie, wenn ein Teil davon hier,
der andere weg für immer,
das Glück der anderen macht es nur noch schlimmer.
Ein Lächeln, tausend Tränen.
Ich wollte das nur Kurz erwähnen,
damit andere mich sehen und verstehen....


Danke für's zuhören.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Weihnachten

Das Weihnachten schwer wird, wusste ich. Das Weihnachten so schwer wird, wusste ich nicht.


Dass es mich so zerreißt war mir nicht bewusst. Die Gedanken kreisen.


Alle sind glücklich und beschwingt, singen Lieder und ich? Ich singe mit. Für meinen Großen.
Wisst ihr wie es ist " Stille Nacht" zu singen ohne zu weinen? Grauenvoll. Schmerzhaft. Krank, pervers, abartig.
Im Hinterkopf der Gedanke: Du wärst 5 Monate alt, Du würdest den ersten Brei essen, vielleicht bald anfangen zu sitzen, würdest lächeln... All das ist immer gegenwärtig.


Weihnachten ist dieses Jahr kein Weihnachten. Ich vergesse die Hälfte, mache alles das was man machen muss für meinen Sohn. Er hat es schon schwer genug, ich kann dieses Fest leider nicht ausfallen lassen.


Es sind Kleinigkeiten, die mich fertig machen. Am Karussell stehen auf dem Weihnachtsmarkt, fröhlich meinem Kind winken, und neben mir eine Mutter mit zwei Kinder stehen haben. Eins an der Hand, eines im Kinderwagen.


Strumpfhosen kaufen, sie nicht finden, fragen wo sie denn liegen: In der Babyabteilung. Also durch die Babysachen, Winterjäckchen, Mützchen, kleine Söckchen durch und Strumpfhosen suchen.
Tapfer sein, nicht ausrasten, nicht von der Welle des Schmerzes erfassen lassen.
Nach Hause fahren, im Auto laut Musik hören, brüllen, schreien, bis die Lunge schmerzt.
Verheult nach Hause kommen, die Welt verfluchen. Durchatmen. Kaffee trinken. Kind aus dem Kindergarten holen.
Das ist mein Leben. Oh, Du schöne Weihnachtszeit!


Momentaufnahmen des Glücks. Und dann wieder große Trauer und Wut auf die Welt. F
ragen beantworten, ob alles gut ist.
Kuchen backen für die Weihnachtsfeier im Kindergarten, sich dabei fragen, wie schaff ich das? Wie lang ist die Feier? Wie halt ich diese paar Stunden aus? Wie reiße ich mich zusammen? Wird das alles aufhören? Oder besser werden?


Ich sehe die Dinge und die Menschen so anders. Ich stehe da manchmal wie in einem Film. Ich sehe sie wie in einem Zeitraffer.
Ich höre sie jammern und sich beschweren über Dinge, die so egal sind und ich nicke. Ich nicke einfach als würde ich zuhören, als wär das alles schlimm. Innerlich denke ich, gottverdammte scheisse, ihr habt doch gar keine Ahnung.


Diskussionen über Weihnachtsgeschenke, was ist zu viel und zu teuer, was schenkt man, was nicht, wo feiert man, was isst man, was wünscht man sich.


Was soll ich mir wünschen? Soll ich darauf ehrlich antworten? Ich wünsche mir mein Kind. Hier bei mir. In meinem Arm. Lebendig.


Wenn ich einen einzigen magischen Wunsch hätte: Ich würde alle Sternenkinder zum Leben erwecken. Jedes einzelne.


Weihnachten ist nicht die Zeit der Geschenke. Es ist die Zeit der Liebe. Schenkt Euren Kindern Liebe und Freude. Wählt Geschenke mit Bedacht aus, nicht nach dem Preis. Geld macht nicht glücklich, es beruhigt nur.



Ich wünsche Euch allen trotzdem eine schöne Adventszeit und falls wir uns nicht mehr lesen ein schönes Weihnachtsfest.