Mittwoch, 29. Mai 2013

29. Mai 2013

Nun zu mir... 


Die letzten Tage waren schwer. Am 26.5.2013 waren es genau 10 Monate und man kommt dann doch mehr ins Grübeln, wie Samuel wohl aussehen würde und was er alles könnte, ob er genauso wäre wie sein Bruder.
Er fehlt einfach. Wir vermissen ihn alle sehr.


Am 24.5.2013 ist dann auch noch meine Oma gestorben... Sie hatte ein langes, erfülltes schönes Leben und doch tut es wahnsinnig weh, dass sie nun nicht mehr da ist.
Es ist wieder ein Platz, der leer ist, eine Stelle im Herzen, die sticht. Ich tröste mich damit, dass sie nun wieder bei ihrem Mann, ihren Geschwistern und ihrem Urenkel ist.
Es tut gut zu wissen, dass niemand allein dort oben ist und Samuel Gesellschaft hat.


Jetzt ist ein Teil der zukünftigen Generation und ein Teil der alten Generation von uns gegangen. Und beide fehlen uns so sehr in unserem alltäglichen Leben. Es reißt wieder alles auseinander. Wieder muss ich alles neu sortieren, der Boden ist weg und doch muss ich stark sein.
Ich muss meiner Mutter helfen, ihr beistehen. Sie hat jetzt ihre Mutter und ihren Enkel verloren. Ich muss stark sein für den Rest der Familie. Sie waren für mich da vor 10 Monaten und sind es immer noch, also werde ich das jetzt zurückgeben.


Ich bin den schlimmsten Weg schon gegangen. Mir fällt es dies mal nicht ganz so schwer Abschied zu nehmen, auch wenn es weh tut. Aber die anderen kennen diesen Weg in der Form nicht. Ich muss für sie mit stark sein und sie unterstützen. Ich weiss was auf sie zukommt, die Wellen der Trauer, die Leere, der Schmerz.


Die Jüngste ist jetzt die Stärkste... Absurd, oder? Ich war immer die Kleine, die sensible, die Schutz brauchte. Meine Oma hat immer gesagt "Evchen, Du bist wie ich. Du schaffst alles irgendwie, auch wenn Du das jetzt nicht glaubst". Habe ich auch nicht. Ich habe nie verstanden warum sie mir das immer gesagt hat. Jetzt verstehe ich.


Ich musste immer kämpfen um alles in meinem Leben. Immer. Ich habe gelernt wieder aufzustehen. Der Unterschied jetzt ist, ich kämpfe nicht mehr nur für mich selbst und sondern auch für andere. Und das gibt mir wahnsinnig viel Kraft.


Ich wusste nie wie mutig man sein kann, wie viel man erreichen kann. Wenn man lernt wie kurz das Leben ist und man die Welt verändern möchte, dann muss man sich selber verändern und anfangen das Leben aus anderen Blickwinkeln zu sehen. Dann verändert sich auch was.


Danke, Oma, für Deine weisen Worte und für alles, was Du mir beigebracht hast.


Pass gut auf Samuel auf und drück alle fest von mir. Wir werden Dich nie vergessen.

1 Kommentar:

  1. Bin über Instagram auf deinen Blog gestoßen, wollte dir jetzt bei Instagram folgen, aber ich finde dich nicht mehr. Verrätst du mir deinen Nutzernamen? Lg, Lena

    AntwortenLöschen