Montag, 6. August 2012

Jetzt bin auch ich eine Sternenkind-Mama....

Ich hatte immer Angst davor.
Ich habe es oft gehört, wollte nie daran denken.
Wollte nie, dass mir das passiert, aber wer will das schon? 


Jetzt bin ich eine Sternenkind-Mama.
Seit dem 26.07.2012.
Der Tag an dem mein Sohn eigentlich geboren werden sollte, denn das war sein errechneter Geburtstermin. Nun ist es auch sein Todestag. 


Warum ich darüber blogge? Weil es ein Tabu-Thema ist. Weil viele nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Ich habe es vorher auch nicht gewusst. Und weil ich denjenigen, denen es genauso ging wie mir helfen möchte. Ich möchte ihnen Kraft geben in dieser schweren Zeit. Ihnen zeigen, dass es auch andere gibt, die diesen schweren Weg gehen müssen und dass es besser wird.


Es gibt Tage, an denen geht es mit dem Schmerz und Tage, da überkommt er einen wellenartig und bleibt. Es zerreißt einen in Stücke. Meint man jedenfalls. 


Ich habe das Glück noch einen 2jährigen Sohn zu haben.
Er hält mich aufrecht, gibt mir Kraft, genau wie mein Mann. Aber es gibt viele, die haben noch kein Kind. Auch diesen Eltern möchte ich Mut machen. Und mich selber auch vom Schmerz befreien in dem ich alles "wegschreibe". Das tut gut. Man muss den Schmerz rauslassen, sonst geht man kaputt. 


Man kann nichts ändern. Auch wenn man noch so gerne die Zeit zurückdrehen möchte. Es geht nicht. Die Zeit läuft, die Welt dreht sich weiter. Auch ohne meinen kleinen Engel.


Für mich sitzt er jetzt oben auf einer Wolke und schaut uns zu. Auch wenn es schwer ist ihn loszulassen... Ich muss... Es ist besser für ihn.
Er ist an einem besseren Ort. Einem Ort an dem es ihm gut geht, es ihm an nichts mangelt und er glücklich sein kann. Und doch ist er für immer bei mir in meinem Herzen.


Ich werde immer zwei Kinder haben. Eins an der Hand und eins in meinem Herzen.


Es ist jetzt 10 Tage her, dass ich ihn gehen lassen musste. Die 10 schlimmsten Tage in meinem Leben und einen der schlimmsten habe ich noch vor mir: Die Beerdigung. 


Was genau passiert ist werde ich hier nicht schreiben. Es war alles normal und in Ordnung bis zu jenem Tag. Es kam überraschend und war unerträglich. Das schlimmste, was einer Mutter passieren kann. Man sieht es und will es nicht wahrhaben. Man weiß es und denkt, dass es nicht wahr ist. Man hofft und hofft und hofft... Bis einem gesagt wird, dass das Kind nicht mehr lebt. Wenn die Wahrheit sackt, setzt der Schock ein. 


Man sucht die Schuld, am meisten bei sich selbst. Doch niemand hat Schuld. Sowas passiert einfach. Öfter als wir alle denken, denn plötzlich kommen so viele Frauen auf einen zu und sagen, hey, ich weiß was Du durchmachst, ich habe das hinter mir.... Es wird nur nicht darüber gesprochen. Weil es niemand hören möchte und keiner sagen möchte.
Wer will schon gerne über tote Kinder sprechen? Und doch gehört es zum Leben dazu!


Das Leben ist grausam und gemein. Wenn es Gott gibt, dann zweifelt man jetzt an ihm. Wie kann es ihn geben, wenn er einem das eigene Kind nimmt? 

16 Kommentare:

  1. Ich nehme dich fest in den Arm! Es tut mir unendlich leid! Kathrin S.

    AntwortenLöschen
  2. Auch mir tut es unendlich leid, mir fehlen grade die passenden Worte um das zu schreiben was ich sagen will. Wir Senden euch viel Kraft für die harte Zeit, und Grossen Respekt das du darüber schreibem kannst, und möchtest! Irina B.

    AntwortenLöschen
  3. Mir tut es auch sehr sehr leid!!!!!!!!!!!! Wünsche euch viel kraft das zu überstehen!!!!!!!! lg Inci A.

    AntwortenLöschen
  4. Wow es tut mir sehr weh so was zu lesen!! Es ist mehr als traurig wenn man ein Kind verliert!! Ich wünsche dir viel Kraft der Welt!! :,( Alles Liebe und Gute <3

    AntwortenLöschen
  5. Ich habe eine Kerze für euren Engel angezündet... Es tut mir so leid :'(

    Friederike

    AntwortenLöschen
  6. Mir fehlen die Worte aber ich schicke und wünsche euch viel kraft für alles was noch kommt.

    AntwortenLöschen
  7. Sternen Kind Mamas wissen das die Sterne nachts noch viel Heller leuchter, weil sie einen Stern haben.
    Einen Stern auf den gelacht wird und nur wir allein haben Sterne die lachen können.. Manuela F.

    AntwortenLöschen
  8. Ich weiß gar nichts dazu zu sagen: Es tut mir auch sehr leid für euch. Wünsch euch alles alles Gute weiter...
    Es wär das allerschlimmste für mich....
    lg Anja mit little Fenja auf den schoß

    AntwortenLöschen
  9. Es tut mir unsagbar leid und ich finde es wunderbar, dass du deinen Schmerz in Worte packst. Ich bin Hebamme und habe Verluste wie deine schon so oft miterlebt... und gebe den Frauen immer mit auf den Weg: teilt euch mit, redet darüber, durch Schweigen und Verleugnen wird es schlimmer!
    Du hast jetzt einen schweren Weg vor dir... ich wünsche dir viel Kraft und schicke dir Umarmungen!

    AntwortenLöschen
  10. Alle Kraft der Welt wünsche ich dir. Ich kann dir zwar nicht nachempfinden aber ich glaube mein Schmerz wäre auch unendlich groß wenn wir das passiert wäre.
    Eine Umarmung für dich.

    AntwortenLöschen
  11. Omg! mein beileid! sowas ist echt schlimm bin am weinen und zieh den hut vor dir! dir weiterhin viel kraft!!!

    AntwortenLöschen
  12. Mir fehlen die worte... ich wuensch dir und deiner familie alle kraft welt!!! find es wirklich toll das du so darueber redest!! hoffe es hilft dir!!

    Lg Michaela M.

    AntwortenLöschen
  13. Auch ich wünsche dir viel Kraft viele, liebevolle Menschen die dich unterstützen auf diesen schweren schweren Weg ich drück dich mal

    AntwortenLöschen
  14. Ich kann nachvollziehen wie es Dir geht. Ich bin Sternenkind-Mama seit 18.06.2012. Der errechnete Geburtstermin wäre auch der 26.07.2012 gewesen. Gestern waren es sieben Wochen und es ist noch immer so als wenn es gerade passiert wäre. Der Schmerz ist fast unerträglich. Das Leben ist danach ein anderes. Vieles wird unwichtig und uninteressant, der Sinn darin fehlt. Ich wußte nie, dass ich soviele Tränen habe. Der Tag des Geburtstermin war sehr schwer. Ich habe meinem Sternenkind ein Herz aus Blumen aufs Grab gelegt - als stiller Gruß für die Ewigkeit. Ich besuche ihn jeden Tag und rede mit ihm. Vielleicht wird es irgendwann leichter ...

    AntwortenLöschen
  15. Mir schmerzt es in der Brust wenn ich Deine langen Zeilen lese und ich wünsche Dir unheimlich viel Kraft das alles zu überstehen. Ich habe selber eine kleine Tochter von 3 Jahren und bin gerade kurz vor dem nächsten Geburtstermin. Der ist am 29.08. 2012. Ich habe jeden Tag angst das noch irgendwas passieren könnte. Man hört so viel schlimme Dinge man kann ja auch nichts machen. Wenn die Natur sagt es ist vorbei hier und jetzt geht es nicht mehr weil irgendwas mit den kleinen ist sind einem die HÄnde gebunden. War gestern erst wieder in der Klinik zur Kontrolle und bin immer wieder froh wenn sie sagen es ist alles gut. Ich bin in Gedanken bei Dir und zünde eine Kerze für Deinen Sohn an. Fühle Dich von mir gedrückt. Mandy

    AntwortenLöschen
  16. Ich finde es toll das du so gekämpft hast . Ich habe selbst ein Kind verloren

    AntwortenLöschen