Freitag, 17. August 2012

Sonnenschein

Heute war ein guter Tag!


Die Sonne scheint wieder, der Sommer ist zurück.
Bin heute morgen ganz früh wach gewesen und hab den Großen in den KiGa gebracht.
Beim Frühstück habe ich beschlossen Sonnenblumen zu kaufen und zum Grab zu gehen, ganz alleine. Beim Blumen kaufen habe ich noch eine wunderschöne Windmühle entdeckt, die musste ich dann auch gleich kaufen :)


Der Weg bis zum Grab war schwer, doch ich habe ihn ohne Tränen gemeistert. Ich habe ihm die Blumen schön in die Mitte gestellt und die Windmühle davor.
Ich stand eine ganze Weile dort und habe mit ihm geredet, was mir sehr gut tat. Was andere darüber denken ist mir egal.
Ich stehe da halt und spreche mit meinem Sohn und weiß, dass er mich dort, wo er ist, hört.


Während ich da so stand hab ich mitbekommen wie viele Vögel dort zwitschern, wie friedlich es dort ist und dass sogar Libellen vorbeifliegen, von den vielen Schmetterlingen ganz zu schweigen.
Die Sonne scheint in voller Pracht auf das kleine Grab, das nun nicht mehr ganz so kahl aussieht.


Der Weg zurück ist immer noch viel schwerer. Ich konnte mich wieder schlecht von ihm lösen, habe das Gefühl, dass ich ihn alleine lasse, auch wenn das totaler Quatsch ist.
Das ist dann der Moment in dem die Tränen wieder fließen und das Gefühl der Leere kommt. Doch auch das ist Teil des Trauerns. Da muss ich wohl durch.
Ob es je besser wird? Weiß ich nicht. Ich werde es sehen.....


Tatsache ist, dass ich das alles nicht ändern kann, auch wenn ich es mir so sehr wünsche. Ich muss nach vorne schauen. Er gehört zu mir, wird immer bei mir sein, ist Teil unserer Familie, auch wenn er nicht mehr bei uns ist. 


Es ist gut zu wissen, wo er ist und dass ich ihn jederzeit besuchen kann. Das beruhigt mich doch sehr, auch wenn es den Schmerz nicht lindern wird.

3 Kommentare:

  1. Ein Ort zum Trauern ist so wichtig.
    Das ist das, was mir nach meinen Fehlgeburten zu schaffen gemacht hat, dass ich keinen Ort für meine Trauer hatte.

    Es ist gut, dass du einen Ort hast, an dem du deinen Sohn "besuchen" gehen kannst, der dir etwas Frieden vermittelt, an dem du ihm nahe und mit ihm reden kannst!!

    Alles gute weiterhin. Fühl dich umarmt!

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  2. am grab wird man von der realität eingeholt. wenn man auch nicht begreifen will, was passiert ist, am grab wird es schlagartig bewußt - so war es bei mir. halte immer stille zwiesprache, hinterlasse gedichte oder höre leise musik. freitag war das erste mal, dass ich nicht am grab war. im nachhinein tut es weh, aber ich tröste mich, dass heute viele an ihn gedacht haben, auch wenn ich schon wieder tränen in den augen stehen habe.

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  3. Sternenkind-Mama22. August 2012 um 09:33

    Ja, wenn man es mal nicht schafft, dann hat man sofort ein schlechtes Gewissen. So geht es mir auch....

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