Montag, 20. August 2012

Und wieder Montag...

Und schwupps ist es schon wieder Montag. Die Zeit rennt irgendwie an mir vorbei.


Wir hatten ein schönes ruhiges und nettes Wochenende mit viel Spaß im Planschbecken.
Den Sonntag haben wir mit der Familie verbracht, es war wirklich schön! Unser Großer hatte so viel Spaß  mit seinem Cousin  und seiner Cousine! Es war herrlich anzusehen, was sie alles ausgeheckt haben.


Und doch war da die Lücke. Es waren drei Enkelkinder da. Einer fehlte. Und auch wenn der Sonntag noch so schön war kam der Schmerz hoch. Ich bin kurz eingesackt, habe mich verzogen und alles rausgelassen. Ich wurde liebevoll aufgefangen, in den Arm genommen... Das tat so unendlich gut. 


Er fehlt mir so... Es kommt zwischendurch so viel hoch, noch vom Großen... Manchmal hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich auch vor lauter Trauer so glücklich bin. Ich weiß, dass das eigentlich Quatsch ist, aber ich fühle einfach so. Ich weiß, dass mein Sohn von oben aus runter schaut und sich wünscht, dass ich glücklich bin. Wer will schon eine traurige Mama?


Jetzt, nach fast 4 Wochen, merke ich bereits, dass ich ein anderer Mensch geworden bin. Mir ist so vieles egal. So viel ist so unwichtig geworden. Ich wollte es immer allen recht machen, wollte zu allen freundlich sein, hatte immer eine offene Tür.
Und jetzt? Jetzt denke ich so oft: NEIN! Das Leben ist so kurz und es kommt so oft nichts zurück von dem was man gibt, warum dann so weitermachen? Ich bin wer ich bin! Ich kann nicht allen helfen! Ich muss mir momentan erstmal selber helfen! Und warum zu allen nett sein und es recht machen, wenn die anderen es auch nicht tun? Warum immer in den Spiegel gucken und begutachten, was man anhat, ob man so raus gehen kann und ob man vielleicht zu dick ist. Das ist alles so egal so lange man gesund ist und sich wohlfühlt. 


Ich bin ein anderer Mensch geworden. Nachdenklicher, zurückgezogener und doch offen bei Menschen, denen ich vertraue. Offener als vorher.
Ich gehe mehr raus, suche mehr Kontakt zu Menschen, die es wert sind. Weil ich jetzt weiß, dass das wichtig ist. Und doch bin ich gern alleine. Und weine stumm vor mich hin. Nur für mich, weil ich es in dem Moment brauche. Weil keiner meine Trauer und meinen Schmerz nachempfinden kann.... 


Viele halten mich für bewundernswert, stark und groß. Sie wüssten nicht wie sie damit umgehen sollten und bewundern meine Art, meinen Weg, den ich gehe. Sie wissen nicht was man alles leisten kann, wenn man muss. Wie stark man plötzlich sein kann, weil man keine Wahl hat.


Ich kann das alles nicht ändern. Ich MUSS weitergehen. Ich MUSS stark sein. Ich lache manchmal, obwohl ich voller Tränen bin, bis es nicht mehr geht.
Ich lauf manchmal mit einem Lächeln durch die Gegend, grüße Menschen, die mir entgegenkommen, bin aber gar nicht wirklich da.


Das ist die Wahrheit.
Ich bin so, weil es muss.
Ob das bewundernswert ist? Das weiß ich nicht..... 

1 Kommentar:

  1. habe auch festgestellt, dass vieles unwichtig geworden ist und ich den sinn von vielen sachen hinterfrage. mir wurde auch schon gesagt, dass ich mich sehr verändert habe, aber nach solch einem erlebnis ist man nimmer die gleiche.

    viele glauben, dass man damit klar kommt, nur weil man nicht ständig darüber spricht. spricht man ständig darüber, bekommt man schräge blicke zugeworfen - in richtung: nicht schon wieder. wie man's auch macht, außenstehende werden uns nie verstehen.

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